1980: Das Mehlschwalbenhaus, als es noch gar nicht seinen späteren Namen hatte. Das Gebäude wurde in den Jahren 1973 bis 74 als eine Art Experimentalbau entworfen und gebaut. Akademiker des DDR-Bauministeriums hatten, inspiriert durch ungarische Vorbilder, die obersten drei Etagen des 17-Geschossers für Variables Wohnen ohne Wände entworfen. 24 Wohnungen mit jeweils 68 Quadratmeter standen als Rechtecke zur freien Verfügung. Nur ein Bad und die Wohnungstür waren vorgegeben. Es gab frei verschiebbare Wände, ähnlich einem Teleskopregal. Leider erwies sich die Konstruktion des gesamten Gebäudes als nicht besonders robust: Schon im ersten Jahr traten Fassadenundichtigkeiten auf, Wasser lief in die Wohnungen. Der gesamte Bau verzog sich, den Rest erledigten zwei leichte Erdbeben im Jahr 1976. Nun waren auch Wasser- und Heizungsrohre im Gebäude undicht geworden. Doch die Bewohner liebten ihr Haus und blieben ihm treu. Erst im Jahr 1989 wurde es geräumt, als es drohte, in sich zusammenzustürzen. Foto: Archiv Wiebke Loeper